Im Ewigen Sonnenschein
03.38 Uhr! Die Fahrt hat nicht mal fünf Minuten gedauert und auf dem Zähler stand auf 7,60 Euro. Ohne weiter drüber nach zu denken geb ich ihm einen Zehner für die gute Schätzung und gute Laune. So da steh ich nu vor einem Reihenhasu das mir so gar nicht bekannt vorkam. Aber bis jetzt kam mir aber auch gar nicht bekannt vor. Ich holte meine Schlüssel raus und ging zur Eingangstür. Und als wäre es zu schon passte er auch noch. Ich schleichte ins Treppenhaus und versuchte mich zu errinern wo ich wohne. Ich weiß nicht ob auf dieser Ebene oder im 1. Stock. Und bei einem meiner Nachbarn fälschlicher Weise am Schloss rumkratzen will ich auch nicht. Ich machte die Beleuchtung an und ging zur ersten Tür. Meyer...Die schon Mal nicht. ich schate auf die andere Seite. Doch hier war kein Name dran. Ledeglich eine Fußmatte mit einem Kätzchen drauf. Ich denke nicht das ich sowas vor der Tür liegen hab. Ich ging eine Etage höher. Vielleicht wohne ich ja im Keller. Zwischen Sperrmüll und Ratten. Wudnowski. Was ist das denn? Russisch? Komisch geschrieben...Und auf der anderen Seite hätten wir Sperba/Gräfe. Jackpot!! Aber ich hätte schwören können das ich allein wohne. Mir ist irgendwie so.
Ich betrat die Wohnung aber auch hier kein vertrauter Geruch. Und auch mit Licht sah mir nichts vertraut aus. Ich stellte meine Schuhe zu den anderen und mein Gehirn fing wieder an zu qualmen. Vier Türen hätten wir hier. Und alle standen offen. Rechts von mir ist das Badezimmer. Links ist ein Wohnraum mit grünem Teppich. Ich will kein Licht anmachen. Vielleicht hat mein Mitbewohner die beknackte Angewohnheit bei offener Tür zu schlafen. Ich gin ans andere ende des Flurs. Gerade zu ist die Küche. Links wieder ein Wohnraum. Ich betrat die Küche und suchte nach etwas Trinkbaren. Doch nichts ist hier außer Malzbier. Also nahm ich mir den Rest Milch aus dem Kühlschrank und roch dran. Scheint noch nicht schlecht zu sein. Soweiso sieht es hier viel zu sauber für Jungesellen aus. Aber vielleicht waren wir gar keine mehr. Nach dem vergebenem Suchen nach dem gelben Sack legte ich die Milchpackung auf den Tisch und ging zurück in den Flur. Mein mitbewohner hat entweder einen guten Schlaf oder -was viel wahrscheinlicher ist- befindet sich gar nicht hier. Es nützt soweiso nichts...Ich betrat den hintern Wohnraum und machte dort das Licht an. Die Birne ist übermäßig hell. Wie grässlich! Ein roter Teppich, orange Vorhänge, Zwei Bildschirme auf einem beschmiertem Schreibtisch und ansonsten nichts wirklich auffälliges. Leichte Unordnung und ein Bett das wohl bald auseinander fallen wird. Ist das mein Zimmer? Vielleicht, und wenn nicht, scheucht mich Morgen mein Mitbewohner aus seinem Bett. Verdammt noch eins. Aber keine Symphatie für den Raum hier. Ich ging zum anderen Zimmer und machte das Licht an. Auch hier keine Lebewesen. Orange Wände, kein Vorhänge, starke Unordnung, ein Paar Kuscheltier auf dem bett und eine Gitarre. Kann ich Gitarre spielen? Ich rutschte vor Enttäuschung am Türramen runter. Vielleicht sollte ich einfach in der Küche schlafen. Stell mir drei Stühle hintereinander und gut. Das mir aber auch gar nichts vertraut vorkommt. Wohn ich überhaupt hier? Ich ging ins Badezimmer und verglich meine fiese Fresse mit der Fraze auf dem Personalausweis. Sieht sich doch ziemlich ähnlich.
Ich ging zurück in den forderen Raum und suchte. Suchte irgendein verfluchtes Indiz das mir helfen könnte. Kleidung, Plastikmüll und ein blinkendes Telefon. Ich drückte auf den Knopf mit dem Brief drauf. Ein Anruf von Unbekannt und einer von Elisa. Super, noch ein ein Name ohne Gesicht. Ich ging rüber ins andere Zimmer und fand ein weiteres Telefon. Es stand in der Station die gleichzeitig ein Anrufbeantworter war. Er zeigte eine neue Nachricht an. Egal ob ich Privatsphäre verletzen könnte. Ich will das jetzt hören. "Eine neue Nachricht, empfangen Heute um 02.53: Hey Frank, Elisa hier! Tut mir echt Leid das ich so spät anrufe aber ich mir Sorgen um Jan. Er hat versprochen zu kommen, doch ist seit drei Stunden überfällig und keiner weis wo er ist. Er hält normalerweise Versprechen. Ruf mich bitte an, wenn Du mehr weist. Auch wenn es erst Morgen ist."
Waoh...immerhin macht sich jemand Sorgen. Die Nachricht ist nicht Mal eine Stunde alt. Okay dann ist dieser trostlose Raum der meines Mitbewohners und mir gehört der unordentlich drüben. Hätten wir das auch geklärt. Ich lösche die Nachricht von Elisa mache das Licht aus und gehe in mein Zimmer. Ich schmeiß meine Jacke auf den Klamottenhaufen und setzte mich auf das Bett. Ich sollte mich bei dieser Elisa melden. Ich suchte ihre Nummer im telefonbuch raus und drückte auf Optionen. Nachricht senden. sieh mal einer an das Ding kann SMS schreiben. Ich fing an zu tippen. Ist für mich am einfachsten. Sie würde bestimmt Fragen stellen. Und mir ist nun wirklich gerade nicht nach reden und erklären. Zudem weis ich selbst zu wenig darüber. "Ich bin am Leben! Mach Dir keine Sorgen..."
Das muss reichen. Ich schalte das Mistding lieber aus bevor sie nochmal anruft. Ich will einfach nur schlafen. Meine Hoffnung ist nämlich, dass das Morgen alles wieder weg ist. Das meine vergessenes zurück kommt. Vielleicht nicht Morgen aber im lauf der Tage. Sonst werden das ganz besonders Interessant Wochen werden. Ich muss Morgen unbedingt rausfinden wann ich wieder zur Arbeit oder Schule muss. Und dann muss ich mir überlegen wie ich einen Arbeitstag ohne Errinnerungen meistere. Ich lies mich aufs Bett fallen. Was zum? An der Decke waren Blumen gemalt. Richtig schön bunt und ausgefallen. "Na sie mal einer an" sagte ich zu mir selbst. Sie kamen mir vertraut vor. Ein gutes Gefühl. Ich zog mich bis auf die Unterhose aus machte das Licht aus, tapste vorsichtig zurück zum Bett und murmerlte mich in der Bettdecke ein. Morgen ist alles wieder gut.
JohnDeamon - 14. Mai, 08:46
Ich ging langsam aber beständig auf die erleuchtet Straße zu. Nicht wirklich viel los. Kaum Autos, keine Fußgänger. Wie spät es wohl sein mag? Das Geäude an dem ich lang lief sah schon mehr nach aktivem Leben aus. Vorhänge, gepflegter Rasen, keine kaputten Fenster und eine Moderne Einganstür. Jedoch ohne Klingeln. Gehört das der Stadt? Was machen sie damit. Am nächsten eingang war ein beleuchtetes Schild. "Haus der Jugend" Daneben stand eine verglaste Pinnwand wo ein Paar Zettel dran hingen. Jugendtreff immer Mittwochs und Samstag um 18 Uhr. Bandabend am 22. März. Also gehört das wirklich der Stadt. Schön das sie das Gebäude zur Verfügung stellen. Ich ging weiter. Mein Schädel brummt ganz schön. Was auch immer ich über die Rübe bekommen hab, davon hab ich auch Morgen noch was. Dieses Gebiet hier ist abgezäunt. Vorne an der Straße entlang geht ein großer Metallzaun. Bestimmt zwei Meter hoch. Nur das Tor zu dieser Gasse hier ist speerangelweit offen. Und ein Schild zeigte in die Richtung aus der ich kam. "Mareike JETZT" stand Drauf. Mit der Hand bemalt. Sagt mir auch nicht mehr über mein jetzige Situation. Und als ich es gerade schulterzuckend ignorieren wollte, bog ein Auto in die Gasse und fuhr mit einem Affenzahn an mir vorbei und dahin wo ich herkam. Bog hinter der Hasuecke ab und war weg. Irgendwas muss doch dort irgendwo sein. Aber zurück gehe ich nicht. Das kannst Du voll vergessen!
Die Straße war frei und im echt guten Zustand. Keine Schlaglöcher, keine Spurillen, sogar die Fahrbahnmarkierung blendete ein bisschen so weiß und neu wie sie war. So und jetzt? Ich schaute mich um. Ein Paar parckende Autos. Kennzeichen LS. Was zur Hölle. Ich weiß nicht Mal in welcher Stadt ich bin. Kreiseger Straße. Das hilft mir jetzt auch wenig. Wo will ich überhaupt hin? Wo wohn ich verdammt noch Mal? Mir ist so scheiße kalt. Ich kann nicht denken. Ich fang einfach noch Mal von Vorne an. Ich heiße Mark. Ja, oder? Mark, und wie weiter? Das gibts doch nicht. Bevor mein Hirn anfing Feuer zu fangen, holte ich meinen Perso raus. Was? Das kann nicht sein. Ich heiße Jan-Erik Gräfe. Wie komm ich auf Mark. Mhh Ich wohne in Durrow. Nein, ich wurde 1987 in Durrow geboren. Ich drehte das Ding um. Ich wohne in Lanse. In der Schröderstraße 47a. Ich bin 1,84 Groß und hab blaue Augen. Ausgestellt wurde der Perso 2008. Ich bin also mindestens 21 Jahr alt. Ach komm schon...ich weiß nich mal welches Jahr wir haben? Ich muss unbedingt schlafen damit mein Hirn rebooten kann. Okay, Lanse könnte auch mit dem Kennzeichen LS übereinstimmen. Dann bin ich eventuell schon in der richtigen Stadt. Doch wie finde ich jetzt nach Haus. Ich schaute die Straße hoch. Nicht wirklich vielversprechend. Sie zog sich lang hin und mehr als Laternenlichter war in der Ferne auch nicht zu erkennen. Zur rechten sah es schon besser aus. Mehr Licht, geschlossene Geschäfte und eine Brücke über die gerade ein Zug rollte. So langsam wie der war könnte der Bahnhof in der Nähe sein. Am Bahnhof gibt es bestimmt Taxis oder zumindest eine Telefonzelle. Vielleicht laufen auch zufällig ein Paar Polizisten auf Streife da rum die ich anquatschen kann. Ich fing an mich ersthaft zu wundern, warum ich nicht erfriere. Ich hatte wieder aufgehört zu zittern. Das ist allerdings keine gutes Zeichen. Ich hätte Arzt werden sollen, dann wüsste ich jetzt wie es mir Körperlich gesehen wirklich geht. Aber halt, ich weiß gar nicht was ich bin, vielleicht werde ich ja wirklich Arzt und hab es wie alles andere vergessen. Ich musste schmunzeln obwohl ich anhand der vielen vergessenen Tatsachen lieber in Panik geraten sollte. Aber das würde nichts bringen. Auf halben weg kam mir eine dunkle Gestalt mit Aktentasche endgegen. Ich schluckte mein bisschen Stolz herunter und sprach ihn an. "Entschuldigung? Bin ich hier in Lanse?" Der doch etwas ältere Mann schaute mich verwundert an und lächelte. "Ja, das ist richtig." "Das ist schon Mal gut. Ehm können sie mir sagen wo die Schröderstraße ist?" Er überlegte und schaute ins Leere. Kopfschütteln. "Nein, tut mir Leid. Ich kenn die Straße nicht" Das wär ja auch zu einfach gewesen. "Und der Bahnhof? Wissen sie wo der ist?" "Ja, von da komm ich gerade. Sie gehen einfach weiter die Straße runter und dort hinter der Brücke geht rechts ein kleiner Weg hoch. Da kommen sie direkt am Bahnhof raus." Sehr schon. Wenn jeder doch so Kooperativ wär wie dieser Mann. "Dankeschön" verabschiedete ich mich mit einem knautschigem Lächeln. Ich schaffe es vielleicht doch noch nach Hause.
Gänzlich außer Puste kam ich am Bahnhof an. Der Kerl hätte wenigstens sagen können, das man dem Weg 2 Kilometer folgen muss und es fast nur bergauf geht. Ich hatte keine Angst vorm Umkippen. Ich hatte doch schon eine blutende Kopfverletzung, was sollte denn noch passieren? Schön, endlich Gesellschaft. Viel grelle Argonbeleuchtung, Anzeigetafeln und drei Menschen. Es ist halb vier. Und anhand der Menschenleere und der Stille ist es wohl kein Winternachmittag an dem es einfach nur früh dunkel geworden ist. Ich ging Richtung Bahnhofsgebäude. Hier stehen hunderte Fahrräder. Manche mit verbogenen Rädern. Andere die einfach vor sich hin rosten und manchmal nur ein Schloss an dem ein Reifen hing. Das muss für ein Fahrrad wie Krieg hier sein. Ich blieb vor dem Eingang stehen und sah mir den Wegweiser an. Bus/Taxi nach rechts. Na also. Die Ereignisse gewinnen an Schwung.
"Hey warten sie!" Brüllte es hinter mir. Ich fuhr herum. Ein...naja Punk wurde es am besten beschreiben. Verschiedenfarbige, dünne Turnschuhe mit viel zu hohem Schafft, Pseudo-alt-Hose, lange ungewaschene Haare und ein buntes Sweatshirt. "Sie bluten! Ihre Jacke hat hinten schon einen großen roten Fleck." Meine Jacke? Sie ist grün. So ein hässliches olivgrün. Und Blut ging nicht so gut auszuwaschen. Ich schaute nach oben und fragte den Rebell: "Wann hat es aufgehört zu schneien?" Seine Verwunderung war zu spüren. "Ich..ich weiß nicht. Geht es ihnen gut? Sie sind ganz blass. Sie sollten ins Krankenhaus!!" Das hab ich gar nicht mitbekommen. Es hat einfach aufgehört zu schneien. Das ist gut. Ich mag die Kälte nicht. Ich drehte mich wieder zum Rebell der wirklich besorgt schien. "Da hast Du wohl Recht. Ich gehe gerade zu den Taxis. Diese letzten Paar Meter schaff ich auch noch. Mach Dir Mal keine Sorgen. Ach und, das sind coole Schuhe die Du da an hast. Sehen bloß etwas kühl für den Winter aus." Er guckte auf seine Schuhe und ich drehte mich um. Ich wartete eigentlich noch auf eine Antwort, doch es kam keine. Heisst es überhaupt Taxis? Taxen? Ne, doch lieber Taxis. Klingt besser.
Zwei Fahrzeuge standen zur Fahrgastbeförderung bereit. Ich stieg ins erste ein. "Nabend, sie wissen bestimmt wo die Schröderstraße ist. Wie teuer wär die Fahrt?" Ein dickbäuchiger aber seriöser Mann mit Oberlippenbart antwortete in bester Laune. "So weit weg ist die gar nicht. Mit sieben, Acht Euro sind sie dabei."
"Sehr schön. Das mach ich."
"Okay, soll ich das Radio für sie an machen?"
"Nein Danke, Stille ist mir im Moment viel lieber..."
JohnDeamon - 12. Mai, 08:44
...
"So eine Party ist echt schon eine nette Abwechslung, findest Du nicht?" Er lächelte mich an. So als würden wir uns ewig kennen. Doch ich weiß nicht wer dieser Kerl ist. Er kommt mir aber bekannt vor. Ich bin schon fast überrascht das er mich anspricht. Und woher hab ich das Bier in meiner Hand. Ich trinke eigentlich kein Pilz. Ich stehe nur auf Pussibier. Alkopops oder wie die sich nennen. Der Kerle schaut mich immernoch so vertraut an. Ich denke kurz nach...und als hätt ich's schon fast vergessen, fällt es mir wieder ein: "Ich hasse Partys! Und Alkohol trinke ich auch nur zu Silvetser oder meinem jährlichem Discobesuch." Er schaut mich mit einer belüstigten Verwunderung an. "Wirklich? Und warum schmeißt Du dann diese Party hier und besorgst einen großteil der Getränke?" Jetzt war ich verwundert. "Du verarscht mich? Das ist meine Bude hier?" Ich schaute mich um. Ein recht kleiner Raum. Berstend voll mit Leute die ich nicht kenne. Das Zimmer hier ist Orange und Leer. Abgesehen von den Leuten befindet sich nichts in diesem Zimmer. Also woher hab ich mein Bier. Bevor ich mich verrückt mache einige ich mich darauf das ich es aus einem anderem Zimmer hab. Doch das erklärt nicht, woher die Musik kommt. Ich schaute meinen schon wieder fast vergessenen Freund an. "Natürlich ist das hier Dein Gemach, ich meine Orange Wände, schwarzer Teppich, keine Lampe, das steht für Dich. Du könntest Deinen Mitbewohner fragen aber der hasst Partys noch mehr als Du und ist zu seiner Freundin. Der kommt wohl erst Morgen wieder wenn Du das meiste aufgeräumt hast." Na toll, weil ich aufräumen ja so liebe. "Weisst Du, ich geh kurz raus frische Luft schappen und so. Hab irgendwie Kopfschmerzen." Er nickte verständnisvoll und ich suchte eine Möglichkeit mein Bier loszuwerden. Aber nirgendswo ein Tisch oder Schrank. Absolut NICHTS ist hier, außer schlecht Luft. Ich würd die scheiß Flasche ja einfach auf den Boden stellen. Doch da wird sie nur hin und her getreten und ich muss den Scheiß ja anscheinend wieder weg machen. Ich seh nicht Mal ein Fenster mit einer extrakgroßen Fensterbank die nur darauf wartet die Last meines unerwünschten Biers zu tragen. Doch nichts. Ich stehe in der Mitte des Raums und werde von niemanden wahrgenommen. Alles tanzt, naja, bewegt sich zur Musik die für Partyverhältnisse viel zu leise ist und ich suche nach der verdammten Tür. Vier Wände, eine weiße Decke, ein stinknormaler Raum ohne eine Tür. Wie ärgerlich! Wenn hier keine Tür ist, woher hab ich denn das beknackte Bier. Aber das ergibt wieder Sinn, oder? Wenn ich nicht weiß woher ich das Drecksding habe, kann ich es auch nicht los werden.
Ich ging zuruck zu meinem Kumpanen der immernoch genauso an der Wand lehnte wie vorher. "Der Raum hat keine Tür. Nicht Mal ein Fenster" Er nickte. Ich schnaufte. "Ärgerlich...sag Mal woher kenn ich Dich?" Er schaute auf sein Bier und mir viel auf, das er noch gar nicht draus getrunken hatte. Ich schaute mich um. Jeder hatte so ein verdammtes Pilz in der Hand aber ich sah niemanden der daraus Trank. "Ich weiß nicht." Die Musik wurde abrubt lauter. "Wie Du weißt es nicht? Warum hast Du mich denn angesprochen? Du kommst mir jedenfalls sehr bekannt vor." Jetzt hatte die Musik einmählig Partylautstärke und es erforderte Anspannung ihm zu zuhören. "Braucht es wirklich einen Grund jemand Fremdes auf einer Party anzuquatschen?" Wieder seine vertrautes Lächeln. Nein, braucht es nicht. Verdammt noch eins vorher kenn ich diesen Typen und warum hab ich das Gefühl, er sollte nicht hier sein. Die Leute fingen an mit zu singen. Ich kenne dieses Lied... natürlich kenne ich es. The Art of Losing! Ich kenn es so gut wie diesen Typen dort. Die Musik wahr mittlerweile so laut das es in den Ohren weh tat. Ich ging näher an ihn rann damit er mich versteht und schrie: "Wie heisst Du?" Er guckte mich fragen an und ich las "was?" von seinen Lippen ab. Ich ging noch näher ran hingegen aller Augen die uns sehen könnten und schrie ihm direkt ins Ohr: "WIE IST DEIN NAME?" Er schaute mich starr an und schrie "MARK!!"
SCHEIßE!!! Mark Lehrmann. Wir waren zusammen in der Handballmannschaft. Wir gingen zusammen zur Schule. Seine Freundin war meine Cousine, ich hatte sie einander vorgestellt, ich sollte Patenonkel ihrer Kinder werden. Sie hatten nie welche. Zuletzt gesehen auf einer Party. Haben uns verabschiedet. Er ist bei "Freunden" mitgefahren. Autounfall! Er starb an dem Abend!!!
STILLE...Die Musik hatte aufgehört. Ich sah mich um. Alles schaute mich an. Der Raum war auf einmal weiß, komplett weiß! Und sie schauten mich an, gefühlvoll, mitleidig. Immernoch mit Bier in der Hand. Ich sah auf meins. Ich war angespannt, hatte Kopfschmerzen. Ich schaute in Marks trauriges Gesicht "Du bist tot!"
Schwarz...
Langsam machte ich die Augen auf. Mir war kalt. Es war kalt. Ich lag mit dem Gesicht auf dem Asphalt, mein Atem hatte das bisschen Rieselschnee vor meiner Nase geschmolzen. Ich drückte mich mit meinem rechten Arm hoch und rollte mich auf den Rucken und drückte vor Schmerz ein lang gezogen "AAAAAHHH" aus. Ein Stechen wie von einem 6mm Baunagel fuhr mir Durch den Kopf. Ich rollte mich auf die Seite und krümpte mich vor Schmerz. So starke Kopfschmerzen hatte ich noch nie. Ich fasste mir an den Kopf. Alles nass vom immernoch herabfallenden Schnee. Ich schaute auf die Hand. Tatsächlich ein bisschen verwaschenes Blut. Also nicht einfach bloß Kopfschmerzen. Ich schaute nach oben und musste dauernt vom Schnee blinzeln. Es ist Dunkel. Ich schaute zur Laterne die mir das geringe Licht gab was zu erkennen. Wo bin ich? Ich zog die Knie ran, rollte mich auf meine Schienbeine und setzte mich auf. Der Schmerz wurde langsam ertragbar. Ich saß auf einer großen Asphaltierten Fläche. Links von mir eine alte Halle. Kaputte Fenster, viele Graffitis und kein Licht. Gerade aus nur Dunkel. Rechts von mir die Laterne und noch ein Gebäude. Auch Lagerhallengröße. Ich drehte mich mit aller Mühe um und hatte arge Schwierigkeiten das Gleichgewicht zu halten. Laternen. Wie man es kennt. Sie zogen sich in 30-Meter-Abständen hin. Das Denken tut weh. Ich bin auf einem alten Industriegelände oder so was. Jedenfalls kein sehr öffentlicher Ort, und doch sind die Laternen hier an. Ich muss hier weg. Ich muss irgendwo ihn wo es warm ist. Ich stand mit aller Kraft und Konzentration auf. Ich hielt mich wacker auf den Beinen beim ersten Schritt schwankte ich sofort und landete wieder knallhart auf dem Asphalt. Kreislaufstörungen schön und gut, aber ein kräftiger Schlag auf den Schädel hat seine ganz eigenen Qualitäten. Verdammt noch mal...
Ich rappelte mich wieder auf und blieb auf der Stelle stehen. Meine Hände taten von der Kälte schon ganz weh. Ich wurde sicherer. Ich wagte es noch mal und ging Richtung Laterne. Mit ganz vielen kleinen Schritten als wäre ich 103 Jahre alt. Fast schon als wurde ich meine Freundin umarmen klammerte ich mich um die Laterne. Ich muss von diesem Gelände hier runter. Ich tippelte weiter zur nächsten Laterne. Es wurde besser. Das atmen viel schwer aber Meter für Meter bekam ich wieder Sicherheit im Gehen. Was hab ich hier gemacht? Hier ist keine Menschenseele. Ich suchte in meinen Taschen. Schlüsselbund mit drei Schlüsseln. Einer war für ein Fahrradschloss. Ein Mp3-Player. Er war noch an, aber auf standby und wartete darauf, das man "play" drückt. Erst jetzt vielen mir die baumelnden Kopfhörer vor meiner Brust auf. Ich schaltete ihn aus. Mir war nicht nach lauter Musik im Ohr. Ich sah zur letzten Laterne. Sie stand an einer Hausecke. Hoffentlich ist es dahinter nicht genauso dunkel. Ich suchte weiter in meiner Jacke. Ein portemonnaie! Eine Bankkarte, ein Perso, Führerschein, diverse Zettel, 35 Euro und Kleingeld. "Ich kann autofahren?" Fragte ich mich selbst. Das wunderte mich gerade wirklich. Aber kein Handy. Verdammt! Kann nicht mal irgendwen anrufen und fragen. Doch ich wüsste nicht mal wen ich anrufen wollte. Und was sollte ich fragen? "Hey na? Weißt Du zufällig wo ich bin?"
Ich umarmte die letzte Laterne und schaute um die Häuserecke. Eine im typischen orange erleuchtete Straße war in der Ferne zu sehen. Ein guter Anfang. Ich atmete tief ein und machte mich auf den Weg der mir im Moment wie eine 30-Kilometer-Wanderung vorkam. Ich suchte nochmals nach einem Handy. Doch fand nur einen kleinen Zettel in meiner Gesässtasche. "Vanessas Konto BLZ 240 900..." Mhh Vanessa...sagt mir auf die schnelle nichts.
JohnDeamon - 10. Mai, 19:23