Mittwoch, 16. November 2011

Hässlich Menschen

Erfahrung ist ein leicht unterschätzes Gut. Wie nützlich es ist muss man auch durch Erfahrung schwer lernen. Deswegen bin ich gern "neu" irgendwo und lerne etwas neues und vor allem andere Leute kennen. Das heisst nicht das ich meine Freunde langweilig finde, sondern das ich die Welt gerne aus der Sicht anderer sehe. Und auch nur ein zwei Tage mit "anderen" rumzuhocken eröffnen mir ganz neue Perspektiven. Es ist nicht zu fassen wie sehr denkweisen allein von Maurern zu Tischlern sich unterscheiden. Dann gibt es noch die Bürohengste und dutzende verschieden Verkaufsmilieus. Und von Studenten und Soldaten will ich gar nicht anfangen. Doch überall gibt es Leute mit denen man sich versteht, wenns auch nur einer ist, und andere die man meidet. Und mir geht es so, das ich am Anfang als Frischling irgendwo einen Typen treffe der auf eine Art und Weise handelt und sich präsentiert, dass ich mir denke "Man, so wie der will ich nie werden"
Zum Beispiel wie ein unsensibler arroganter Arzt,
wie ein prolliger saufender Maurer,
wie ein stumpfer meckernder Landwirt,
oder wie ein fuschender gewissenloser Elektriker.
In jedem Bereich gibt es typische schlechte Charakterzüge die weitergegeben werden. Und es ist gar nicht mal so leicht, "man selbst" zu bleiben in einem neuen Beruf. Im gewissen Maße ist es sogar unmöglich. Ob man will oder nicht, formt einen das wo mit man sich jeden Tag beschäftigt.
Doch absolut überall gibt es Leute die ihre Arbeit hassen. Also wirklich, bestimmt 90% der Leute können ihren Job nicht ausstehen. Und das hat fatale Auswirkungen auf die zu erledigende Arbeit. Keine Lust und/oder gar Abneigung gegen den Beruf lassen einem zum Kurfuscher werden. Man ist unaufmerksamer, nicht ehrgeizig oder tüchtig. Man wird nicht gut lehren oder lernen. Aber was soll man auch erwarten wenn man sich mit 17 entscheiden musste was man den Rest des Lebens macht. Das weiß man nicht mal unbedingt mit 23. Oder 30....
Meine Idee von meinem Traumjob ist das Freibeuten. Freibeuter oder auch Freelancer sind Typen die sich hier und da ein wenig Arbeit suchen um über die Runden zu kommen. Egal wo und auch fast egal was. Da ich gern in verschiedenen Schichten unterwegs bin würde mir das unheimliche Spaß machen. Doch ich glaube früher hat das besser funktioniert als Heute. Außerdem möcht ich später bestimmt mehr als nur über die Runden kommen. Und für vieles ist Fachwissen erforderlich.
Wichtig ist, seinen Job wenigsten akzeptieren zu können. Nicht als Vegetariere Schlachter sein. Oder als Pazifist Soldat. Und wenn man seinen Job nicht leiden kann, muss man ihn ja nicht mit nach Hause nehmen. Olli Schulz singt, dass Menschen ganz schön hässlich sind wenn sie für nichts mehr brennen. Wenn die Arbeit scheiße ist soll sie nicht das ganze Leben einnehmen. Man verbittert nur unötig mit sich selbst wenn man sich nach jedem Arbeitstag vor den Fernseher flezt und versucht zu vergessen, das man Morgen früh wieder arbeiten muss. Man braucht etwas wofür man lebt. Für manche sind es die Kinder. Andere begeistern sich genug für ihre Frau. Es geht darum Momente zu erleben die einem ein Lächeln zaubern, die einem den Puls eines Hundertmetersprints in die Adern jagen oder wenigstens steigen lassen. Damit man an was anderes denkan kann als die Arbeit. Damit man die Arbeit wirklich für ein paar Stunden vergessen kann.
Diese Momente zu finden und zu genießen ist wohl eben so schwer wie den richtigen Beruf zu finden. Doch eins von beidem sollte man haben. Dann ist das Leben fast schon lebenswert...
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Zuletzt aktualisiert: 29. Jan, 03:03

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