Im Ewigen Sonnenschein -Teil 02-

Ich ging langsam aber beständig auf die erleuchtet Straße zu. Nicht wirklich viel los. Kaum Autos, keine Fußgänger. Wie spät es wohl sein mag? Das Geäude an dem ich lang lief sah schon mehr nach aktivem Leben aus. Vorhänge, gepflegter Rasen, keine kaputten Fenster und eine Moderne Einganstür. Jedoch ohne Klingeln. Gehört das der Stadt? Was machen sie damit. Am nächsten eingang war ein beleuchtetes Schild. "Haus der Jugend" Daneben stand eine verglaste Pinnwand wo ein Paar Zettel dran hingen. Jugendtreff immer Mittwochs und Samstag um 18 Uhr. Bandabend am 22. März. Also gehört das wirklich der Stadt. Schön das sie das Gebäude zur Verfügung stellen. Ich ging weiter. Mein Schädel brummt ganz schön. Was auch immer ich über die Rübe bekommen hab, davon hab ich auch Morgen noch was. Dieses Gebiet hier ist abgezäunt. Vorne an der Straße entlang geht ein großer Metallzaun. Bestimmt zwei Meter hoch. Nur das Tor zu dieser Gasse hier ist speerangelweit offen. Und ein Schild zeigte in die Richtung aus der ich kam. "Mareike JETZT" stand Drauf. Mit der Hand bemalt. Sagt mir auch nicht mehr über mein jetzige Situation. Und als ich es gerade schulterzuckend ignorieren wollte, bog ein Auto in die Gasse und fuhr mit einem Affenzahn an mir vorbei und dahin wo ich herkam. Bog hinter der Hasuecke ab und war weg. Irgendwas muss doch dort irgendwo sein. Aber zurück gehe ich nicht. Das kannst Du voll vergessen!

Die Straße war frei und im echt guten Zustand. Keine Schlaglöcher, keine Spurillen, sogar die Fahrbahnmarkierung blendete ein bisschen so weiß und neu wie sie war. So und jetzt? Ich schaute mich um. Ein Paar parckende Autos. Kennzeichen LS. Was zur Hölle. Ich weiß nicht Mal in welcher Stadt ich bin. Kreiseger Straße. Das hilft mir jetzt auch wenig. Wo will ich überhaupt hin? Wo wohn ich verdammt noch Mal? Mir ist so scheiße kalt. Ich kann nicht denken. Ich fang einfach noch Mal von Vorne an. Ich heiße Mark. Ja, oder? Mark, und wie weiter? Das gibts doch nicht. Bevor mein Hirn anfing Feuer zu fangen, holte ich meinen Perso raus. Was? Das kann nicht sein. Ich heiße Jan-Erik Gräfe. Wie komm ich auf Mark. Mhh Ich wohne in Durrow. Nein, ich wurde 1987 in Durrow geboren. Ich drehte das Ding um. Ich wohne in Lanse. In der Schröderstraße 47a. Ich bin 1,84 Groß und hab blaue Augen. Ausgestellt wurde der Perso 2008. Ich bin also mindestens 21 Jahr alt. Ach komm schon...ich weiß nich mal welches Jahr wir haben? Ich muss unbedingt schlafen damit mein Hirn rebooten kann. Okay, Lanse könnte auch mit dem Kennzeichen LS übereinstimmen. Dann bin ich eventuell schon in der richtigen Stadt. Doch wie finde ich jetzt nach Haus. Ich schaute die Straße hoch. Nicht wirklich vielversprechend. Sie zog sich lang hin und mehr als Laternenlichter war in der Ferne auch nicht zu erkennen. Zur rechten sah es schon besser aus. Mehr Licht, geschlossene Geschäfte und eine Brücke über die gerade ein Zug rollte. So langsam wie der war könnte der Bahnhof in der Nähe sein. Am Bahnhof gibt es bestimmt Taxis oder zumindest eine Telefonzelle. Vielleicht laufen auch zufällig ein Paar Polizisten auf Streife da rum die ich anquatschen kann. Ich fing an mich ersthaft zu wundern, warum ich nicht erfriere. Ich hatte wieder aufgehört zu zittern. Das ist allerdings keine gutes Zeichen. Ich hätte Arzt werden sollen, dann wüsste ich jetzt wie es mir Körperlich gesehen wirklich geht. Aber halt, ich weiß gar nicht was ich bin, vielleicht werde ich ja wirklich Arzt und hab es wie alles andere vergessen. Ich musste schmunzeln obwohl ich anhand der vielen vergessenen Tatsachen lieber in Panik geraten sollte. Aber das würde nichts bringen. Auf halben weg kam mir eine dunkle Gestalt mit Aktentasche endgegen. Ich schluckte mein bisschen Stolz herunter und sprach ihn an. "Entschuldigung? Bin ich hier in Lanse?" Der doch etwas ältere Mann schaute mich verwundert an und lächelte. "Ja, das ist richtig." "Das ist schon Mal gut. Ehm können sie mir sagen wo die Schröderstraße ist?" Er überlegte und schaute ins Leere. Kopfschütteln. "Nein, tut mir Leid. Ich kenn die Straße nicht" Das wär ja auch zu einfach gewesen. "Und der Bahnhof? Wissen sie wo der ist?" "Ja, von da komm ich gerade. Sie gehen einfach weiter die Straße runter und dort hinter der Brücke geht rechts ein kleiner Weg hoch. Da kommen sie direkt am Bahnhof raus." Sehr schon. Wenn jeder doch so Kooperativ wär wie dieser Mann. "Dankeschön" verabschiedete ich mich mit einem knautschigem Lächeln. Ich schaffe es vielleicht doch noch nach Hause.

Gänzlich außer Puste kam ich am Bahnhof an. Der Kerl hätte wenigstens sagen können, das man dem Weg 2 Kilometer folgen muss und es fast nur bergauf geht. Ich hatte keine Angst vorm Umkippen. Ich hatte doch schon eine blutende Kopfverletzung, was sollte denn noch passieren? Schön, endlich Gesellschaft. Viel grelle Argonbeleuchtung, Anzeigetafeln und drei Menschen. Es ist halb vier. Und anhand der Menschenleere und der Stille ist es wohl kein Winternachmittag an dem es einfach nur früh dunkel geworden ist. Ich ging Richtung Bahnhofsgebäude. Hier stehen hunderte Fahrräder. Manche mit verbogenen Rädern. Andere die einfach vor sich hin rosten und manchmal nur ein Schloss an dem ein Reifen hing. Das muss für ein Fahrrad wie Krieg hier sein. Ich blieb vor dem Eingang stehen und sah mir den Wegweiser an. Bus/Taxi nach rechts. Na also. Die Ereignisse gewinnen an Schwung.

"Hey warten sie!" Brüllte es hinter mir. Ich fuhr herum. Ein...naja Punk wurde es am besten beschreiben. Verschiedenfarbige, dünne Turnschuhe mit viel zu hohem Schafft, Pseudo-alt-Hose, lange ungewaschene Haare und ein buntes Sweatshirt. "Sie bluten! Ihre Jacke hat hinten schon einen großen roten Fleck." Meine Jacke? Sie ist grün. So ein hässliches olivgrün. Und Blut ging nicht so gut auszuwaschen. Ich schaute nach oben und fragte den Rebell: "Wann hat es aufgehört zu schneien?" Seine Verwunderung war zu spüren. "Ich..ich weiß nicht. Geht es ihnen gut? Sie sind ganz blass. Sie sollten ins Krankenhaus!!" Das hab ich gar nicht mitbekommen. Es hat einfach aufgehört zu schneien. Das ist gut. Ich mag die Kälte nicht. Ich drehte mich wieder zum Rebell der wirklich besorgt schien. "Da hast Du wohl Recht. Ich gehe gerade zu den Taxis. Diese letzten Paar Meter schaff ich auch noch. Mach Dir Mal keine Sorgen. Ach und, das sind coole Schuhe die Du da an hast. Sehen bloß etwas kühl für den Winter aus." Er guckte auf seine Schuhe und ich drehte mich um. Ich wartete eigentlich noch auf eine Antwort, doch es kam keine. Heisst es überhaupt Taxis? Taxen? Ne, doch lieber Taxis. Klingt besser.

Zwei Fahrzeuge standen zur Fahrgastbeförderung bereit. Ich stieg ins erste ein. "Nabend, sie wissen bestimmt wo die Schröderstraße ist. Wie teuer wär die Fahrt?" Ein dickbäuchiger aber seriöser Mann mit Oberlippenbart antwortete in bester Laune. "So weit weg ist die gar nicht. Mit sieben, Acht Euro sind sie dabei."
"Sehr schön. Das mach ich."
"Okay, soll ich das Radio für sie an machen?"
"Nein Danke, Stille ist mir im Moment viel lieber..."
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